Tag 5 – 5.11.2015 – Sedona, AZ – Camp Verde, AZ
5:00 Uhr, der Wecker klingelt, ganz gespannt laufe ich zum Fenster und gucke, wie das Wetter ist. Es ist noch dunkel, aber es schaut trocken aus.
Während wir uns fertigmachen, wird es heller und wir sehen ein paar blaue Stellen am Himmel.
Um kurz vor 7 Uhr verlassen wir das Hotel. Neben unserem Auto steht ein Dodge Ram, der seinen Motor laufen lässt. Mann, wie das stinkt. Wir können nicht unsere Sachen einpacken, dann wäre das ganze Abgas von ihm in unser Auto gezogen, also fahren wir vor das Hotel, um alles in Ruhe einzupacken.
Die Tatsache, dass sie hier ständig den Motor laufen lassen, ist ja schon schlimm, aber dass sie auf der anderen Seite ein deutsches Unternehmen niedermachen, das sicher weitaus saubere Autos herstellt als Ford oder Dodge, das ist einfach nur lächerlich.
Kaum sind wir vor dem Hotel und packen, da kommt ein anderer Typ mit seinem Dodge Ram an, lässt den Motor laufen und holt sich währenddessen Frühstück.
Ja, es ist kalt, und schön ist es, in einem warmen Auto zu sitzen, aber es sind 2° und keine Minus 20°.
Wir werden das wohl nie verstehen.
Nachdem unser Auto gepackt ist und auch wir warm eingepackt sind, fahren wir zum ersten Trail heute. Dort sind wir um 07:38 Uhr. Dieser beginnt mitten im Ort. Wir wählen den Teapot/Sugarloaf Trail.
Die Natur begeistert uns, die roten Berge sind noch teilweise in Nebel eingehüllt und sehen mystisch aus. Unsere Kameras glühen förmlich. Ach, ist das schön, hier zu sein.
Die Wege sind gut zu laufen, nach dem heftigen Regen hatten wir mit schlammigen Wegen gerechnet, aber es war kein Problem.
Nach rund 1,5 km, bis wir eine schöne Aussicht auf rote Steine und Sedona haben, kehren wir um. Mit vielen Fotostopps benötigen wir etwas mehr als eine Stunde für die 3,1 km.
Auf meiner Liste stehen alle möglichen Trails, wir müssen uns für einen entscheiden, ist gar nicht so leicht. Fahren wir erst mal zum West Fork oft the Oak Creek. Wir fahren hinter Sedona auf dem Highway 89 nach Norden, mitten in den Winter, aber der Himmel wird immer blauer, so schaut das alles richtig schön aus.
Auf dem Parkplatz des Trailhead will man 10$ von uns, dafür dürfen wir aber den Motor laufen lassen die ganze Zeit, oder?
Machen wir natürlich nicht. Wir gehen kurz auf die Toilette, packen unsere Sachen, ich forme den einen oder anderen Schneeball, und wir laufen los.
Hätte ich mal vorher die Beschreibung besser gelesen, denn nach 800 Metern kommen wir zum Oak Creek und da müssen wir etliche Male drüber. Ich dachte, der Weg führt dran vorbei, falsch gedacht.
Creeküberquerungen machen wir ja ehrlich sehr gerne, bei 26°, aber nicht bei 0°. Da habe ich keine Lust nasse Füße zu bekommen, schon gar nicht, wenn einen nicht sofort nach dem Trail ein warmes Zimmer und eine warme Dusche erwartet.
Wir kehren also um. Wir suchen noch den anderen Trail, der auch hier starten soll, finden aber den Weg nicht, der liegt wohl unter dem Schnee. 10$ waren schon mal besser angelegt, die bekommen wir natürlich auch nicht wieder und man kann diese auch an keinem anderen Parkplatz nutzen. Ja, da war doch was, das mich an Sedona genervt hat. Für jeden Park und Parkplatz müssen wir gesondert zahlen, daher haben die hier alle so schöne Häuser.
Leider stehen die für meinen Geschmack echt zu nah an den schönen Felsen. Zwar schön eingebettet, aber doch etwas zugebaut.
Anderes Thema.
Den Highway 89 wieder zurück am Slide Rock State Park vorbei zum Soldier Pass Trailhead, das ist doch mal ein guter Plan.
Mittlerweile ist es Mittag und es wurde richtig schön sonnig und warm noch dazu. Dann laufen wir mal los, es geht erst flach los vorbei an einem großen Sinkhole, dann steigt der Berg an. Es sind doch einige Leute unterwegs, die meisten ältere Leute, alle nett und freundlich, ein Gruppe junger Leute nervt etwas, die sind laut, stehen blöd im Weg rum und rauchen an der schönen Stelle mit den Potholes. Zum Glück verschwinden die bald, so dass wir den schönen Ort noch etwas genießen können.
Es geht ganz schön steil rauf, insgesamt 399 Höhenmeter sind zu überwinden, puh, das ist anstrengend, aber auch unglaublich toll. Es gefällt uns richtig gut hier, die roten Steine, der blaue Himmel, das ist schon ein traumhaft schönes Fleckchen Erde.
Oben angekommen machen wir eine längere Rast und genießen noch mal die Natur. Teilweise zieht es sich immer wieder zu, wir spielen an An-Aus-Spiel mit unseren Jacken.
Wir laufen so dahin, immer bergab und dann wird der Weg gerader und sehr leicht zu laufen. Mario sagt zu mir „halt, warte mal“. Irgendwie war ich so in Gedanken, dass ich mich erschrocken habe und stolpere doch glatt über meine eigenen Beine
Ich falle…
Nein! Fuck… ich habe die Kamera in der Hand, die nigelnagelneue Kamera.
Mario schreit „Süße, alles ok“? Ich schreie „Scheiße, die Kamera…“ und dann nur noch „aua, mein Bein“.
Ich bin volle Kanne auf’s Knie gefallen und mein Handgelenk ist auch lädiert.
Mario ruft: „Scheiß auf die Kamera“, er kommt natürlich schnell zu mir und ist sehr besorgt.
Nach dem anfänglichen Schock stehe ich wieder auf und kann zum Glück auftreten und schmerzfrei laufen.
Das sah wohl schlimmer aus, als es war. Meine Hose ist kaputt, aber am Knie ist noch nicht mal was abgeschürft, so dass es bluten würde.
Am schlimmsten tut mein Handgelenk weh, aber auch das kann ich bewegen und es wird nicht dick.
Die Kamera geht auch noch, sie hat lediglich eine ganz kleine Macke am Gehäuse und die Sonnenblende der Linse ist leicht verbogen.
Puh, war das ein Schreck. Da laufe ich über Stock und Stein die Berge hoch wie ein Bighornsheep und dann so was, auf einer geraden Strecke. Sehr ärgerlich.
Zum Glück ist es nicht mehr weit, in 1,5 km haben wir wieder den Trailhead erreicht.
Der Trail war insgesamt 7,9 km lang und wir haben 3,5 Stunden dafür benötigt.
Es ist inzwischen 15:00 Uhr und wir haben noch 2 Stunden Tageslicht, einen weiteren langen Trail zu laufen lohnt sich nicht mehr, aber einen schönen Platz für den Sunset, der heute wirklich schön werden muss, benötigen wir noch.
Aber erst halten wir kurz am Safeway und holen eine Creme gegen Blutergüsse und dann wandert noch ein First Aid Kit in die Tasche.
Nach kurzer Überlegung fahren wir noch mal zum Red Rock State Park, dort will man noch mal 10$ von uns haben.
Zahlen wir – wir suchen einen Parkplatz. Dann machen wir erst mal ein Picknick.
Wir waren in diesem Park 2011 schon mal. Man kann einen Weg am Oak Creek entlang laufen, der Weg ist schön, aber die Aussichten auf den Cathedral Rock sind eher nicht so super. Besser jedoch vom Licht her als 2011, als wir schon in der Früh hier waren.
An einer schönen Stelle, wo man den Berg gut sieht und es einige Potholes gibt, sitzen etliche Leute rum, hier ist es uns zu voll.
Wir laufen zurück an die Stelle, an der man sehr nah an den Fluss kommt und wir ganz alleine sind. Wenn wir uns ducken und ganz leise sind, sieht uns keiner und wenn wir Glück haben, kommen hier keine Massen hingelaufen.
Der Platz, an dem man stehen kann, ist eh nicht sehr groß und dazu matschig, das schreckt zum Glück die meisten ab. Zwei Mädchen machen ein paar schlechte Selfies, dann sind sie auch schon wieder weg.
Die Ansicht des Cathedral Rocks hier ist toll, aber wir haben nicht so richtig Lust, hier auf den Sunset zu warten und verlassen den Park wieder, irgendwo muss es doch den optimalen Sunsetplatz in Sedona geben.
Mist, zu schlecht vorbereitet.
Jetzt fahren wir auf den Highway 179, dort gibt es am Belle Rock Trailhead einen Parkplatz, dort fahren wir hin.
Und dann wird der Himmel doch tatsächlich sehr schön. Leider ist die schönste Färbung auf der Seite der Straße. So was kann man leider zuvor nicht absehen, das ist Natur.
Wie genießen den Sunset sehr. Wow, das ist unglaublich schön. Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag, bis auf den kleinen Sturz, aber der ist schon fast vergessen.
Bis nach Camp Verde, unserem heutigen Übernachtungsort, ist es nicht mehr weit. Neben dem Hotel ist ein Denny’s. Da müssen wir nicht lange überlegen, wo wir essen.
Wetter: | heiter bis wolkig 1° – 16° in Sedona |
Sights: | Sedona |
Wanderungen: | Sugarloaf Trial, Soldier Pass Trail |
Abendessen: | Dennys, Camp Verde |