Tag 14 – 14.11.2015 – Gila Bend, AZ – Brawley, CA

Der heutige Tag war wieder mal als Fahrtag geplant, auf dem Weg liegen Yuma und die Imperial Sands Dunes, da wollten wir noch mal vorbeischauen. Als wir 2011 dort waren, hatten wir über 40° und zudem in den Dünen einen Sandsturm.

Das Frühstück in dem Space Age Hotel – bei Eiern + Bacon kann man ja nicht viel verkehrt machen – war auch dann ganz ok. Die Bedienung war nicht ganz so blöde wie die am Abend zuvor.

Gestärkt fuhren wir los, ich suchte uns auf der Karte einen Weg nach Yuma weit weg von der Interstate 10.

Den fand ich auch, aber schon bald waren wir nur noch auf Farm Roads unterwegs, auf Sandpisten, um genau zu sein. Egal, macht ja Spaß, besser als auf der Interstate.

Schon bald ändert sich die Landschaft, wüste Gebiete weichen grünen Feldern. Große Viehzuchten haben hier den Bauern zu Wohlstand verholfen. Leider haben sie extremen Wassermangel und müssen sich was einfallen lassen, um die Felder zu bewässern.

Wenn man hier herfährt, immer schön die Lüftung auf Innenraum stellen, sonst ist es unerträglich, denn die Rinderzuchten stinken ekel- und brechreizerregend. Wie kann man hier nur leben?

Dann erreichen wir Yuma, wir tanken noch mal zu Arizonapreisen und essen was in einem Burgerladen, suchen den Muffler Man und fahren dann aber, so schnell es geht, wieder in die Natur, denn in Yuma ist es voll. Klar, es ist Wochenende. Noch dazu ein verlängertes, durch den Veterans Day haben viele auch Donnerstag und Freitag frei.

Hinter Yuma, nachdem wir eine Border Patrol und eine Content Inspektion durchfahren haben, fahren wir auf die Ogilby Road, die führt auf den Highway 78, den nehmen wir und fahren von dort aus quer durch die Dünenlandschaft.
Auf der Straße fällt uns schon auf, wie voll es hier ist. Bei Glamis ist dann die Hölle los, es ist ein Campingplatz und ein ATV-Verleih, was ist das denn hier? Es stehen hier locker 500-1000 RVs rum und die Dünen werden befahren von ATVs, OHVs, Motorrädern und anderen Gefährten.

Oh Gott, das ist ja echt krass, wir wollten eigentlich in die Natur und diese auch erleben.

Wir fahren zum ersten Overlook und steigen aus, machen ein paar Bilder von dem Sand, da kommen ein paar Motorräder direkt auf mich zu. Krass, ich halte drauf, die Bilder werden cool.

Mario war gerade auf dem Klo, als er wieder rauskommt, zeige ich ihm die Bilder und wir finden plötzlich Gefallen an der Szene und entscheiden, weiter in die Dünen reinzufahren.

Wir nehmen die Gecko Road, hier das gleiche Bild, 1000 RVs, jeder hat 1-4 ATVs in Anhängern dabei, die Leute grillen, chillen oder schrauben an den ATVs rum.

Wir finden wirklich auf keinem der Campgrounds einen einzigen kleinen Parkplatz.

Als wir 2011 hier waren, waren wir alleine. Endlich, am ganz hinteren Parkplatz finden wir einen kleinen Platz für unseren Kleinwagen.

Dort laufen wir etwas in die Dünen rein, um näher an den ATVs zu sein, die hier mit einem Affenzahn durchrasen.

Das beobachten wir eine Weile, dann merken wir aber, dass die ATVs einen Bogen um uns machen, dabei wollen wir ja Fotos. Daher gehen wir zurück und wollen wieder zum Overlook fahren, dort war besseres Licht und mehr los.

Als wir zum Auto zurückgehen, spricht uns einer der Männer an, der dort mit seinem riesengroßen Bus+Anhänger steht. Wir unterhalten uns mit ihm, schließlich fährt er für uns eine Runde mit seinem Supergefährt, auf das er sichtlich stolz ist, sehr dicht an uns vorbei, so dass wir Bilder machen können.

Er ist zusammen mit seinem Sohn da und erzählt uns, dass sie fast jedes Wochenende hier sind und es heute geradezu leer sei im Gegensatz zum Thanksgiving oder Memorial Day Weekend. Leer? Kaum zu glauben. Wenn man es nicht selbst sieht, glaubt man nicht, was hier los ist, man meint, es seien sämtliche RVs von CA und AZ hier.

Wir reden ewig mit ihm, müssen uns natürlich noch seine anderen ATVs und Enkelkinder auf seinem I-Phone ansehen.

Wir erzählen ihm natürlich, dass so was wie hier, zudem noch in der Nähe eines Naturschutzgebietes, in Deutschland nicht möglich sei, wegen der Umwelt und so. Er erzählt, dass das Governement es auch schon öfter eindämmen wollte an diesem Ort, aber dann sagte er etwas, damit hat er aber auch mal Recht. Jawoll! „Man muss nicht immer nur an die Umwelt denken, sondern auch mal an die Menschen“. ☺
Ein schöner Spruch, der bei uns immer wieder Verwendung findet, ich glaube, den mache ich mir auf ein T-Shirt.

Dann erzählt er uns von dem abendlichen Showdown, das ist spannend. Ein paar Kilometer weiter an der Straße reihen sich kurz vor Sunset alle, die Lust haben, mit den ATVs und auch ohne auf und fahren an den Zuschauern vorbei, einige mit einem Affenzahn, andere langsam, damit jeder sie sehen kann.

Da wollen wir natürlich hin. Wir verabschieden uns von Glen und Nick Grimm, nein, die beiden kommen nicht aus Portland, sondern aus San Bernardino. Den beiden senden wir später noch ein paar Fotos zu.

Wir finden das Line-Up schnell und gesellen uns dazu. Das ist ein Spektakel hier, kaum zu glauben, muss man gesehen haben.

Ca. auf einer Strecke von 1 km stehen die Leute herum und einer nach dem andern macht seinen Show-Run, wie auf dem Laufsteg, nur mit ATVs. Das ist schon ein besonderes Erlebnis. Genau, man muss auch mal an die Menschen denken, nicht immer nur an die Umwelt. Die Leute kommen hier auch mit ihren Babys und Kleinkindern her, die sitzen dann mit Riesenkopfhörern in den ATVs drin.

Sogar die Polizei und der Parkranger fahren ab und zu eine Runde. Der eine kommt dann auch auf mich zu, ich dachte schon, jetzt sagt er was, das sich lassen soll, denn ich habe natürlich auch sein Auto fotografiert, aber nein, er sagt mir, dass gleich der Himmel eine ganz besonders schöne Färbung bekommt, zeigt mir die Richtung und sagt, das wäre sicher toll für Fotos. Ich sagte, genau dafür sind wir eigentlich hier, um Sunset-Fotos zu machen, und dann so was. Er lacht nur und sagt, das sei hier ganz normal.

Es wird auch wirklich ein schöner Sonnenuntergang.

Wir könnten natürlich noch stundenlang hier bleiben und auch sicher noch mehr Kontakte knüpfen und uns von einem der Camper zum BBQ einladen lassen, aber wir entscheiden dann doch zu fahren. Bilder haben wir genug, Marios Speicherkarte ist zudem voll.

In Brawley angekommen checken wir ins Hotel ein, Wäsche waschen wäre auch mal wieder dran. Also packen wir unsere Wäsche in die Maschine und setzen uns währenddessen ins italienische Restaurant neben dem Hotel.
Das Essen ist wirklich sehr gut, auch wenn wir lange darauf warten müssen, aber egal, so ist unsere Wäsche gewaschen und getrocknet.

Später fahren wir noch zum Walmart. Im Hotel ist auch viel los und in der Kneipe noch lange Party, aber wir sind so müde, dass wir trotzdem gut schlafen können.

Wetter: Sonnig – früh 6° in Gila Bend, tagsüber bis 26° in Yuma/Brawley
Sights: Imperial Sand Dunes
Wanderungen: -
Abendessen: Assaggio Italian Restaurant , Brawley
Hotel: Brawley Inn, Brawley
Bewertung: gut +++
Bemerkung: Normales Hotel - schöne Zimmer