Tag 1- 02.09.2014 – FRA – LAX – Santa Clarita

Um 4 Uhr klingelte endlich der Wecker, der Fahrservice sollte um 5:30 Uhr kommen. Wir hatten extra viel Zeit eingeplant, weil wir gehört hatten, dass die Security für Flüge in die USA verschärft worden wäre – also zur Sicherheit mal 3 Stunden vorher am Flughafen sein. Das klappte dann auch ganz locker, der Flug ging um 10:05 Uhr und wir waren bei wenig Verkehr gegen 6:30 Uhr am Flughafen Frankfurt.

Unser Fahrer vom Fahrservice Ried war nicht besonders gesprächig am Morgen, fast sogar schon etwas mufflig, aber das war ok so, wir waren ja auch noch müde.
Für die Fahrt hin und zurück haben wir 100 Euro bezahlt, das war ein fairer Preis.

Wir hatten also alle Zeit der Welt am Flughafen, der Baggage-Drop-Off-Schalter war nicht sehr voll, so ging das Aufgeben des Gepäcks sehr schnell, und unser Handgepäck hat wie immer keiner gewogen oder sich sonst einer dafür interessiert.

Wir waren aber auch nicht überladen. Ich habe wie immer meinen Cabin-Trolley, in dem mein Fotorucksack verstaut ist, mit 6,5 kg, und Mario hat seinen Fotorucksack mit ca. 7,5 kg. Zusätzlich hatten wir noch eine Tüte mit Proviant dabei.

Nachdem das Gepäck aufgegeben war, frühstückten wir erstmal unsere mitgebrachten Brote.

Die Security war nicht sehr voll und es wurde auch nicht genauer untersucht als sonst. Wir mussten keine elektronischen Geräte anmachen oder vorzeigen. Alles wie immer. Noch nicht mal die Schuhe sollten wir ausziehen.

Am Gate angekommen, suchten wir uns einen schönen Platz am Fenster.
Ich ging nochmal los und guckte, ob Manu an ihrem Gate zu sehen war, denn sie wollte etwa zur gleichen Zeit nach SF fliegen. Aber es war nichts zu sehen und wir bordeten pünktlich, also ging ich schnell wieder zurück.

Was uns beim Warten am Gate auffiel – dort waren zwei recht große Hunde, wir fragten uns, ob die wohl mit ins Flugzeug durften, denn das waren keine Schoßhunde.
Ist ja nicht so, dass ich Hunde nicht mag, aber wir sind beide allergisch gegen die Viecher und es ist dann eher unangenehm, wenn sie in der Nähe sind. Von leichtem Kratzen im Hals bis zu Atemnot alles schon erlebt.

Wir stiegen dann also pünktlich ins Flugzeug ein und wurden von einem sehr netten Team freudig begrüßt. Wir hatten die Sitze in der letzten Reihe, mit deren Vor- und Nachteilen.

Die für uns zuständige Flugbegleiterin war sehr hübsch, und als Mario meinte, dass der Platz, der neben ihm noch frei war, doch sicher für ein schwedisches Unterwäsche-Model reserviert war , meinte ich, dass er sich wohl mit der hübschen Flugbegleiterin zufrieden geben müsste. Das hat sie gehört und es hat ihr wohl gut gefallen, denn sie war den ganzen Flug über so richtig nett und zuvorkommend zu uns.

Leider kam das Unterwäsche-Model wirklich nicht, sondern nur ein recht unsympathischer Mitreisender, der nun neben Mario saß. Aber das kann man sich nun mal nicht aussuchen. Leider waren die 2er-Reihen-Plätze schon alle ausgebucht gewesen, das sind ja sonst meine präferierten Sitzplätze.

Der Flug verging also ganz gut mit diversen Smalltalks mit den Flugbegleiterinnen, die aus dem Nähkästchen plauderten, und der Vorfreude auf die Reise.

Zwischendurch ein kleines Schläfchen und wirklich ein recht gutes glutenfreies Mittagessen. Ich war überrascht.

Dann kam doch plötzlich eine Dame, die ihren Hund Gassi führte. Erst sah ich es gar nicht, aber dann merkte Mario schon eine Reaktion. Die Dame, eine Amerikanerin, sprachen wir darauf an, dass sie doch bitte mit ihrem Hund auf ihrem Platz bleiben sollte, da wir allergisch reagieren. Sie meinte aber recht patzig, dass ihr Hund nicht allergisch sei und sie da hingehen kann, wohin es ihr passt.

Ganz schön krass. Ich weiß nicht, ob es Hunde gibt, die keine Allergie auslösen. Allergien sind ja sehr vielfältig, manchmal reagiert man auf den einen Hund mehr, auf den anderen weniger, liegt wohl an den Haaren, aber auch am Urin und Speichel. Aber wie auch immer, wenn man schon mal eine allergische Reaktion hatte mit Atemnot und allem Drum und Dran, dann reicht schon eine gewisse Panik davor und es gibt erste Reaktionen.
Das kann also kein anderer entschieden, ob ich reagiere oder nicht…

Wir sagten es also einer der Flugbegleiterinnen, dass wir beide allergisch sind und dass wir doch bitte im Flugzeug keinen Asthmaanfall haben wollten. Blöderweise hatten wir unser Spray im Koffer.
Die Dame mit dem Hund war auch nach der Zurechtweisung der Flugbegleiterin nicht sehr einsichtig. Sie wiederholte immer wieder, dass ihr Hund nicht allergisch sei und dass sie hingehen könne, wohin sie wolle. Erst als es dann hieß, dass Menschen davon sterben können, ging sie zu ihrem Platz zurück.

Die Flugbegleiterin erzählte uns dann, dass LH verpflichtet wäre, jeden Hund, egal wie groß, mit an Bord zu lassen, solange er als „Emotional Dog“ gelte. Ohne Rücksicht auf andere Reisende, egal ob die allergisch sind oder Angst vor Hunden haben – der Hund, auch wenn es ein Labrador oder Golden Retriever ist (den sie letzte Woche dabei hatten), der muss mit.

Es kam auch schon vor, dass ein Hund dann sein großes Geschäft mitten im Gang erledigt hat. Lecker.

Die Flugbegleiterin packte also aus ihren Meds ein Asthmaspray für Mario aus zur Sicherheit. Das half dann auch recht schnell. Ich hatte zum Glück auf den Hund keine Reaktion.

Schon krass. Wie wir in Zukunft damit umgehen, wissen wir noch nicht, aber es wird wohl einen Kampf zwischen Hundebesitzern und Allergikern geben. Wie der ausgeht, wird sich zeigen. Wahrscheinlich gewinnt der, der am längsten klagt. Auf jeden Fall müssen wir jetzt vor den Flügen immer fragen, ob Hunde an Bord sind, und uns weit weg von denen setzen lassen.

Mit dieser kleinen aufregenden Episode verging der Flug noch schneller. Mario war nach dem Spray etwas geschwächt, er döste noch etwas und ich unterhielt mich mit einer netten Frau, die auch eine Rundreise vorhatte, über die USA.

Pünktlich um 12:40 Uhr setzten wir auf USA-Boden auf. Die Landung war für meine Ohren eine Qual. Aua.

Aus dem Flugzeug waren wir schnell raus und bei der Immigration waren wir die Dritten. Am Schalter – die meisten Schalter waren besetzt – ging es zügig vonstatten. Auf das Gepäck mussten wir ca. 15 Minuten warten. Alles in allem waren wir ca. gegen 13:45 Uhr mit dem Bus bei Hertz.

Unser Wagen stand auf dem Parkplatz für uns bereit. Das kannten wir so von National nicht. Keine Wartezeit am Schalter, sondern einfach hin zum Parkplatz, da stand er, ein weißer Infinity QX60, 7-Sitzer SUV mit Schiebedach, Rückfahr-Kamera, Sitzheizung und Navigationsgerät. Er hatte 16249 Meilen auf dem Tacho. Kein 4WD, aber von der Bodenfreiheit her war er ok. Da ja eh alle Dirtroads nicht befahrbar sein sollen, sind wir mit dem Auto sehr zufrieden, es war ja schließlich ein Upgrade, da beschweren wir uns nicht.

Das Gepäck konnten wir ohne Probleme verstauen, aber vorher schauten wir nochmal rein, ob wir Werkzeug und einen Ersatzreifen hatten, war alles vorhanden.

Das Navi war ein im Nachhinein installiertes „Hertz Neverlost“, mit dem ich auf der Reise noch einige Diskussionen hatte. Aber wir hatten ja unser Smart Phone dabei, das auch die Navisoftware drauf hat.
Irgendeins der Navis hat uns immer richtig geführt.

So, endlich da, was für ein Gefühl, wie im Traum, aber dann auch, als wäre man nicht lange weg gewesen. Es war extrem heiß hier in LA, in langen Hosen und dazu mit Schnupfkopf nicht zu angenehm. Aber natürlich schon geil drauf, wir hatten uns ja auch darauf gefreut. Das Wetter in D war ja zu diesem Zeitpunkt nicht sehr schön.

Da musste ich jetzt durch. Als wir im Auto saßen, machten wir gleich die Klimaanlage an, ich saß aber trotzdem mit Schal drin.

Der Verkehr in LA war jetzt am Nachmittag noch erträglich, und wir machten uns auf den Weg auf den Highway No.1 zum Pazifik. Wir wollten nach Santa Clarita einen Umweg über den Topanga State Park fahren.

Eine sehr schöne Strecke, eigentlich hatte ich geplant, dort etwas auszusteigen und einen Gang nach dem langen Flug zu starten. Aber dazu war ich nicht in der Lage, es war mir zu heiß, die Sonne brannte dermaßen runter, was Kopf- und Ohrenschmerzen noch verstärkte. Aber die Aussicht von hier oben auf LA war schon mal toll. Wir freuten uns extrem, endlich hier zu sein.

Gegen 16:30 Uhr trafen wir dann beim Hotel, dem Hampton Inn in Santa Clarita, ein. Wir wurden freudig begrüßt mit den Worten „You are the Guest oft the Day“. Yeah! Wie geil ist das denn bitte. Wir bekamen Wasser, Schokolade, Skittles, Nüsse und einen Spezialparkplatz vorm Eingang. Na, das fing ja mal super an, das konnte also auf der weiteren Reise nur noch besser werden.

Das Zimmer war, wie gewohnt im Hamptons Inn, sehr sauber, gemütlich und groß genug. Wir bekamen auch gleich noch einen Anruf von den netten Jungs an der Rezeption, ob alles in Ordnung sei mit dem Zimmer. Ja, war es!

Wir bekamen eine SMS von der Kreditkarte, dass 287$ angefragt wurden von Hertz, kurz gewundert, was das denn wohl für Kosten sind. Einen Blick auf die meterlangen Unterlagen geworfen – da, die haben uns eine Tankfüllung im Voraus berechnet und die 200$ mussten wohl die Kaution sein oder doch ein Upgrade oder eine Versicherung? Wir wunderten uns, denn wir hatten nichts zusätzlich unterschreiben müssen beim Ausfahren vom Hertz-Gelände.

National macht das nicht mit der Anfrage auf die KK, daher kannten wir das nicht so.
Wir schrieben zur Sicherheit mal eine Mail an Hertz in D und googleten die 200$ bei Hertz. Hört sich nach Kaution an laut Erfahrungen mit Hertz.

Das mit der Tankfüllung wollten wir dann später regeln, wir hatten ja keine Option gebucht, weder full/full noch full/empty.

Wenn es die Kaution ist – gut, wenn es andere Kosten sein sollten – ok, wir hatten ja ein Upgrade bekommen. Von solchen Gedanken lassen wir uns jetzt die gute Laune als Guest oft the Day nicht vermiesen. Zudem war das Auto eh billig.

Jetzt aber auf zum Shoppen, auf den Moment, endlich wieder durch den Walmart zu schlendern, hatten wir uns schließlich auch sehr lange gefreut. Also kurze Hosen angezogen und los ging es.

In Santa Clarita gibt es alles an Shops, die das Herz begehrt. Vom Target oder Walmart bis hin zum Whole Foods, Toys „R“ Us und Famous Footware, die wir auch alle ausgiebig besuchten.

Bis es dunkel wurde – mit einer kleinen Abendessen-Auszeit bei Chilli‘s – shoppten wir, bis die KK glühte.

Von der Kühlbox bis hin zu anderen Utensilien wandern vor allem viele glutenfreie Lebensmittel in unseren Kofferraum.

Als wir im Hotel zurück waren, war es schon nach 20:00 Uhr. Dort packten wir noch unsere Koffer und Rucksäcke um, damit wir morgen früh gleich durchstarten konnten. So wurde es am ersten Abend ca. 22:00 Uhr, bis wir ins Bett gingen.

Mit dem Berühren der Köpfe des Kissens schliefen wir auch schon ein und wurden ohne Unterbrechung mit dem Klingeln des Weckers um 05:30 Uhr wach.

Wetter: ca. 28°C bei Ankunft in LA
Sights: Flug, Fahrt über Topanga State Park, Einkaufen
Wanderungen: -
Abendessen: Chilli‘s, Santa Clarita
Hotel: Hampton Inn Santa Clarita $141,68 inkl Tax
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: Tolles Hotel - gute Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe