Tag 21 – Skokie, IL – Chicago, IL – 23.10.2013
Es ist dunkel, es ist kalt. Aber wir wollen nach Chicago. Die Nacht war aber klar, es verspricht also ein schöner, klarer Tag zu werden. Der Wetterchannel sagt 4°C, gefühlt wie -2 Grad.
Gut, dass ich meine langen Unterhosen dabei habe. Wir ziehen uns wieder sehr dick an in Schichten.
Wir frühstücken um 6 Uhr und fahren dann mit dem Auto nach Howard zur CTA Station. Wir wollen dort parken, dann müssen wir am Abend nicht umsteigen. Das Parken im Parkhaus kostet $5.
Gegen 08:00 Uhr kommen wir in Chicago an, und es ist sonnig. Erst mal zum Millennium Park, noch mal zur Bean mit einem anderen Licht. Jetzt sind wir wirklich fast alleine hier, ein paar Jogger und ein anderer Fotograf, sonst kein Mensch. Vereinzelt kommen ein paar Schüler.
Wir wollen heute zum Navy Pier, dazu laufen wir immer nach Norden und halten uns rechts, an einem der unzähligen Walgreens kaufen wir uns Handschuhe, sonst ist Fotografieren fast unmöglich.
Am Navy Pier rüstet man sich zur Winterpause, einiges wird abgebaut, anderes hat eh geschlossen. Das Riesenrad fotografieren wir aber dennoch. Im Sommer wäre uns das eh viel zu voll an so einem Ort.
Der Rückweg führt uns über die Illinois Street, bis wir auf die Michigan Ave treffen, die Magnificent Mile.
Was ist hier denn los? Feuerwehr, Polizei ohne Ende. Wir mittendrin und keiner hält uns davon ab, Fotos zu machen oder zu filmen. Was ist denn bloß passiert, keiner weiß was. Das ist ja wie im Film hier. Immer mehr Krankenwagen und Feuerwehren kommen an, die sind vielleicht laut. Immer noch fordert keiner die Fußgänger auf weiterzugehen. In Deutschland hätte es doch längst geheißen: „Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.“ Und: „Weg mit den Fotoapparaten.“
Aber hier stört es keinen, auch als wir direkt draufhalten auf die Polizisten.
Ist es nur eine Übung? Wir wissen es nicht und wir erfahren auch später nichts aus den News.
Dann gehen wir weiter die Michigan Ave hoch bis zum alten Wasserturm und schließlich stehen wir vorm John Hancock Observatory. Na, wenn wir schon mal hier sind, fahren wir hoch. Die Securities sind alle extrem nett und wir können natürlich auch wieder unser Stativ mit hochnehmen. Es ist nicht voll.
Die Aufzugsfahrt geht schon ganz locker, dauert etwas länger als die beim Willis Tower, hab ich das Gefühl.
__Entworfen wurde das Gebäude von Bruce Graham und Fazlur Kahn aus dem Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill, eines der größten in Chicago.
4 Jahre hat der Bau in Anspruch genommen, von 1965 bis 1969. Das John Hancock Center ist 344 Meter hoch. Es ist das vierthöchste Gebäude in Chicago und das siebenthöchste der USA. Im 95. Stockwerk ist ein Restaurant und im 96. die Aussichtsplattform__.
Im John Hancock Center gibt es keine Glasbalkone, aber man kommt schon sehr nah an die Fenster. Ich gehe mit Zielstrebigkeit direkt zu den Fenstern. Ich habe kein bisschen Angst. Ehrlich gesagt kann ich mir gar nicht vorstellen, überhaupt mal Angst gehabt zu haben. Sollte es das ein für allemal mit der Höhenangst gewesen sein? Wie geil! Ich habe mich selbst geheilt, Tschakka, ich habs geschafft.
Ich fühle mich so wohl hier oben, ich könnte ewig bleiben, ich hätte Bock, auf einen Glasbalkon zu steigen.
Die Aussicht ist klasse, schöner als vom Willis Tower.
Nachdem wir an allen Seiten, die nicht der Sonne zugewandt waren, ausgiebig geguckt und Fotos gemacht haben, fahren wir wieder runter in die kalte Stadt.
Wir laufen die Michigan Ave jetzt wieder nach Süden, bis zum Panda Express in der Adams. Da essen wir erst mal zu Mittag mit 1000 anderen Chicagoern.
Jetzt will ich aber erst mal zum Route 66 Begin Sign, fast hätte ich es vergessen. Nichts Besonders, aber der Vollständigkeit halber.
Auf meiner Liste steht noch das Hardrock Café, davor soll eine große Neongitarre stehen, wäre natürlich ein gutes Motiv für die Dunkelheit. Also vertreiben wir uns noch mal die Zeit, indem wir ein drittes Mal zur Bean vorlaufen. Jetzt ist es schon voller. Wir beobachten eine Weile die Leute.
Für den Weg zum Hard Rock Café entscheiden wir uns, über eine der Parallelstraßen der Michigan Ave zu laufen, ich glaube, die State Street war es.
Leider fängt es an sich zuzuziehen, der schöne blaue Himmel verschwindet. Wir kommen am Hard Rock Café an, die Gitarre lässt sich nicht ganz so gut ablichten, wie ich es mir erhofft hatte.
Da uns sehr kalt ist, machen wir im Café eine Pause. Wir trinken eine Limo, wärmen uns ein wenig auf. Wir entscheiden uns dann, zum Hotel zurückzufahren. Wir glauben, wir haben aus dem Tag genug rausgeholt. Es wäre zwar noch schön, bis es dunkel wird hierzubleiben, aber es ist erst 14:00 Uhr und uns ist es kalt. Man kann an so einem kalten Tag nicht so gut gammeln in der City, im Sommer hätte man in einem der Parks ein Nickerchen machen können oder einfach nur Leute gucken, aber das macht natürlich im Herbst bzw. Winter nicht so Spaß.
Wir schlendern aber dennoch gemütlich weiter, bis wir eine Station der Red Line wiederfinden. Wir steigen ein, fahren nach Howard und sind kurz vor 17:00 Uhr am Auto zurück.
Zum Hotel, dort erst mal aufgewärmt. Später am Abend sind wir noch mal zu California Pizza Kitchen gefahren für eine weitere glutenfreie Pizza.
Und jetzt kommt das Schlimmste der ganzen Reise, Kofferpacken. Warum habe ich, obwohl ich einiges wegschmeiße und nicht viel kaufe, am Ende immer mehr im Koffer als zuvor? Keiner weiß es. Naja, die 23kg überschreiten wir nicht, aber ich habe Mühe, alles unterzubekommen.
Wir sehen uns noch die Fotoausbeute aus Chicago an und freuen uns, dass wir so früh dort waren und echt tolles Wetter hatten.
Wetter: | sonnig, ca. 5°C |
Sights: | Chicago |
Wanderungen: | - |
Abendessen: | California Pizza Kitchen – 20,44$ |
Hotel: | Hampton Inn Skokie, IL 134,19 $ (97,50 Euro) |
Bewertung: | sehr gut ++++ |
Bemerkung: |