Tag 17 – 08.05.2011 – Yuma, AZ – Twentynine Palms, CA

Die Nacht im Wingate war sehr gemütlich, erst dachten wir, dass wir den Ice-Truck hören, der gestern Abend noch vor einem anderen Hotel, aber nahebei geparkt hatte. Aber im Zimmer ging es dann. Aber trotzdem sehr nervig, wenn man ein gutes Hotel gebucht hat und dann auf dem Billig-Motel-Parkplatz nebenan die Trucker ihre Ice Trucks die ganze Nacht laufen lassen.
Wir genossen ein sehr gutes Frühstück und dann ging es weiter.

Erst mal auf die Interstate 8, dann auf die 10, wie schon gestern, heute gab es zur Border Patrol auch noch die Einreisekontrolle von Arizona nach Kalifornien. Wir hatten aber nichts dabei bzw. haben wir gar nicht so richtig verstanden, was der Officer wollte, wir sagten nur „No“ und weiter ging es.
Bei Anza verließen wir die I-10 auf den Highway 111 nach Norden, unser Ziel war der Salton Sea.

Geplant war:
Tag 17 – SO 08.05. – Casa Grande – Yuma – North Algodones Dunes Wilderness
Daraus wurde:
Tag 17 – SO 08.05. – Yuma – Twentynine Palms

Diese Strecke führt uns durch viele Dörfer, wo hauptsächlich Landwirtschaft betrieben wird. Brawely, Rockwood, Estelle.
Was uns auffällt, das Benzin in Kalifornien ist deutlich teurer als in Arizona. Nach Estelle wird die Gegend wieder karger und wir erreichen Niland.

1. Etappe: Yuma, AZ – Niland, CA
2. Etappe: Niland, CA- Salvation Mountain, CA
3. Etappe: Salvation Mountain, CA – Bombay Beach
4. Etappe: Bombay Beach, CA – Salton Sea State Park
5. Etappe: Salton Sea State Park, CA – Desert Shores
6. Etappe: Desert Shores- Salton City
7. Etappe: Salton City – Twentynine Palms, CA

Unser Ziel war der Salton Sea. Bei meinen Recherchen für die Reise kam ich beim Navigieren über Google Maps auch beim Salton Sea vorbei, dann googelte ich das Ziel noch einmal speziell und kam auf folgende Seite

Also haben wir uns den Film besorgt, ich liebe solche Filme. In dem Film geht es um die Hochzeiten und den Untergang des Salton Sea, also natürlich müssen wir uns das live ansehen.
Zudem wird noch von Leonard Knight berichtet, der in der Nähe von Niland einen Berg errichtet hat, um die Botschaft von Jesus zu verbreiten. Auch das kann man sich, wenn man schon mal dort ist, nicht entgehen lassen.

Wir waren also erst mal in Niland, einem heruntergekommenen Örtchen, wie erwartet. Wir machten ein paar Bilder und waren doch überrascht und auch froh, als wir in kurzer Zeit zwei Polizeiwagen Streife fahren sahen. Sonst war hier aber kein Mensch unterwegs, der Ort besteht aus einer Hauptstraße, wo es einen kleinen Laden und ein Cafe gibt, und aus einigen Trailerparks, so lebt man oft in den USA, wenn es für ein Haus nicht reicht, oder aus Ideologie, ich weiß es nichts.

Man muss durch den Ort, um zum Salvation Mountain zu kommen. Wir sahen den Berg schon von weitem. Rechts und links der Straße stehen ein paar Wohnwagen herum, wo ein paar Hippies wohnen, das nennt sich Slab City, im Winter ist es hier wohl richtig voll.

Kurz bevor wir in den Urlaub gefahren sind, kam im TV auch der Film „Into the wild“, in dem lebt der Hautdarsteller eine Weile unter den Hippies in Slab City und hilft am Salvation Mountain mit zu bauen.

Dieser Film hat den Ort wohl sehr berühmt gemacht und es pilgern doch ein paar Leute mehr als vorher hierher, erzählt uns ein Freund von Leonard später.

Wir kommen also an am Salvation Mountain, mitten in der Wüste stehen ein paar Autos Wohnwagen und dieser total bunte Berg aus Lehm .

Leonard sitzt zusammen mit einem anderen älteren Mann, der mittlerweile für ihn spricht, weil Leonard sehr alt ist, neben dem Trailer in einem schattigen Plätzchen. Von dort aus begrüßt er die Leute, die zu Besuch kommen. Leonard Knight wohnt dort in einem kleinen Wohnwagen ohne fließend Wasser. Er lebt von einer kleinen Rente.
Wir fragten, ob es ok ist, von allem Bilder zu machen, und natürlich, wir sollten das sogar tun, damit die Botschaft verbreitet wird.

Also liefen wir auf dem Gelände eine ganze Weile herum, kletterten auf den Berg und unterhielten und mit dem Freund von Leonard. Leonard fand es klasse, dass wir extra aus Deutschland zu ihm kommen. Wir erzählten, dass wir den Film (Plagues & Pleasures ) gesehen haben, und dass das der Grund ist, warum wir hier sind.
Da erwähnte er, dass die meisten Leute nach dem Film „into the wild“ gekommen sind, auch Sean Penn kommt regelmäßig vorbei, der bei dem Film Regie geführt hat.
Hinter dem Berg trafen wir noch einen Hippie, mit dem haben wir uns eine ganze Weile unterhalten und viel über ihn und die Gegend hier erfahren.

Zwar sind die Hippies hier ein bisschen uselig, sie haben ja keine Dusche, aber extrem nett und aufgeschlossen, sie haben auch oft schon etwas von der Welt, zumindest von USA, gesehen und haben daher mehr Lebenserfahrung als der Mensch, er immer nur in seinem Kaff lebt und nie rauskommt.
Die Zeit verging schnell, nach etlichen Bildern und den Unterhaltungen gab uns Leonard noch eine DVD mit auf den Weg und wir fuhren weiter zum Salton Sea.

Wir wollten an den Strand. Ok, das ist jetzt nicht der Strand, den man sich vorstellt, wir wussten ja aus dem Film, was uns erwartete.
Der See ist tot, es stinkt und am Ufer liegen 10000 tote Fische.
Aber gerade das ist es, was uns gereizt hat, hierher zu kommen.

Wir überwinden den Ekel bei dem Gestank, der aber nicht so schlimm war wie der des toten Pferdes und machten viele Bilder von den Fischen.

Das gleiche dann noch einmal im Salton Sea State Park, kaum zu glaube das es Leute gibt die hier Picknick und Camping machen, der See hatte zwar schon mal besser Zeiten, aber es leben hier immer noch Leute z. B in Bombay Beach, dem nächsten Halt.

Eine Trailerpark-Siedlung der besonderen Art. Leider hatte der Zugang zum State Park genau hier geschlossen, da vermuteten wir noch ein paar coole Fotomotive. Wir sind ein paar Mal ausgestiegen, aber so ganz wohl haben wir uns doch nicht gefühlt.

Also wieder zu Strand des State Park, wo man Zugang hatte, noch mal 1000 toter Fische, von denen wir dann aber nach einer Weile genug fotografiert hatten, wir wollten noch ein paar andere coole Motive einfangen. Leider hatte sich das Wetter verschlechtert, es war zwar extrem warm, aber es hatte sich zugezogen. Wir fuhren um den See herum, um nach Desert Shores zu kommen. Der Ort ist nicht ganz so heruntergekommen.

Das nächste Ziel war Salton Sea Beach am Strand gibt es einen vergammelten Campingplatz, wo richtig alte, teilweise abgebrannte Trailer standen.
Krass.

Wir sind dann noch in den Ort gefahren, der aber außer einem Trailerpark gar nichts hergibt, teilweise stehen hier richtig große noble Häuser rum, die aber alle zu verkaufen sind.
Wir beschlossen dann umzudrehen und am See wieder zurückzufahren, denn wir wollten heute noch nach Twentynine Palms am Abend.
Mittlerweile war aus dem bedeckten Himmel wieder ein heftiger Wind geworden, mit dem Wind haben wir es aber diesen Urlaub.
Zurück auf den Highway 86, der dann wieder auf die 11 führt, fuhren wir bis nach Indio, wo wie wieder auf die I-10 bis zum Südeingang des Joshua Tree National Parks fuhren.

Es war schon später Nachmittag und es fegte ein starker Wind, wir beschlossen also, in Twentynine Palms zwei Nächte zu bleiben, damit wir einen ganzen Tag
für den Park hatten, wir lagen ja sehr gut in unserem Zeitplan und waren ja auch von LA nicht sehr weit weg.

Am südlichen Vistor Center vom Joshua Tree National Park machten wir einen kurzen Stopp, hier wimmelte es schon von Deutschen, wir unterhielten uns kurz mit zwei älteren Paaren, die mit ihren Womos einen Campingplatz suchten.

Zudem parkten wir genau neben einem Q5, den man ja echt selten in den USA sieht. Wir sprachen auch kurz mit den Besitzern, natürlich eröffneten wir das Gespräch mit den Worten „Nice Car“; da waren sie stolz und erzählten sogleich, dass sie ihn seit 2 Tagen haben und das die erste Tour damit ist. Zudem hat der Mann schon öfter in D gearbeitet, daher wollte er wohl ein German Car.
Wir machten einen Höhenvergleich und stellten fest, dass der Hyundai Santa Fe doch ein Stückchen höher ist als der Q 5, was wir gut fanden, so wussten wir, dass der unsrige, den wir Ende Mai abholen werden, super in unsere Garage passen wird.
Wir machten uns wieder auf den Weg durch den Park, eine sehr schöne Strecke ist das hier, zwar gibt es noch wenige Joshua Trees, aber dafür jede Menge andere Pflanzen. Wir hielten nicht sehr oft an, da es wirklich sehr kühl war in dem Wind, und wir hatten ja den ganzen morgigen Tag.

In Twentynine Palms suchten wir uns ein Hotel und bekamen nach zwei Anläufen in dem Hotel 29 Palms ein schönes Zimmer für 2 Nächte. Erst wollte man uns in zwei Ex-Raucher-Zimmer stecken, aber das geht gar nicht. Zwei Versuche hatte die Dame an der Rezeption, sonst wären wir in ein anderes Hotel gegangen.

Am Abend aßen wir unser vorletztes asiatisches Mikrowellengericht und jede Menge Snacks, die ja noch vor der Abreise alle weg mussten, machten uns einen gemütlichen Abend. Der Wind war so heftig, dass die Fenster wackelten. Na, hoffentlich hatte der sich bis zum nächsten Tag verzogen.

Wetter: erst sonnig und war, dann warm und bedeckt, dann sonnig und windig.
Sights: Salton Sea, Salvation Mountain, Joshua Tree Nationalaprk
Wanderungen: -
Abendessen: asiatisches Mikrowellengericht
Hotel: Hotel 29 Palms, 89,96 + 8,10 = $98,06
Bewertung: mittel +-
Bemerkung: Das Hotel war ganz ok, mittelmäßig es gäbe was zu verbessern