Tag 28 - Dienstag - 16.10.2018
Sunrise: 06:59   Sunset: 18:29

Las Vegas, NV - Frankfurt - Stuttgart

Wir schlafen bis 8 Uhr, frühstücken, packen die Koffer fertig und machen uns dann auf den Weg.
Heute Morgen haben wir einen Termin mit einem jungen Paar aus der Facebook-Gruppe: USA-Urlaub-Tauschbörse.
Die beiden wollen unsere Kühlbox übernehmen. Das ist praktisch, denn so müssen wir diese nicht wegschmeißen.
Wir haben auch noch ein paar Getränke und Snacks übrig, über die sich die beiden freuen.

Unser Treffpunkt war der Whole-Foods-Parkplatz, von hier aus hat man auch einen guten Blick auf landende Flugzeuge.

Als die Übergabe vonstattengegangen ist, machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir geben das Auto ab, wie immer läuft alles schnell und unkompliziert. Der Mann läuft einmal rum, da wir aber bis auf diese Mini-Macke an der Tür keine Schäden haben, bekommen wir die 0-$-Quittung und alles ist gut.

Der Shuttle steht schon bereit und bringt uns zum Check In. Wenn man verpasst hat, in Las Vegas zu gamblen, kann man das noch am Flughafen nachholen.

Andere praktische Dinge, die man vergessen hat, kann man am Automaten ziehen. Neben Snacks auch technische Geräte oder gar ein Jacke.

Am Check-In-Schalter bekommen wir unsere Bordkarten. Damit geht es dann, nachdem wir das letzte Wasser runtergekippt haben, zur Security.

Es hat sich eine sehr lange Schlange gebildet, es geht extrem langsam weiter. Gut, dass wir wie immer früh genug dran sind.

Als ich an der Reihe bin, lege ich brav mein Zeugs in die Kisten, stelle sie dann aufs Band.
Ich habe mir gestern beim Olive Garden eine Portion glutenfreie Nudeln zum Mitnehmen geholt, die ich heute im Flugzeug essen will. Die stelle ich natürlich auch auf das Band zur Durchleuchtung.

Es läuft nicht gut für mich. Meine Nudeln sind wohl Grund zur Sorge für die Security. Ich muss zu einem Extraschalter, wo alle hin müssen, deren Gepäck extra per Hand untersucht wird.
Dort steht die unsympathischste und unfreundlichste Frau, die ich in meinem ganzen Leben erlebt habe. So ist ca. 180 cm groß, hat rote kurze, nicht frisierte Haare. Neben der großen Hakennase wächst eine braune Warze mit Haaren drauf. Nee, ok, das war jetzt nur meine Fantasie.

Sie schreit: „Whose bag is this?“ während sie meine Nudeln in der Tüte vom Olive Garden in der Hand hat.
Ich : „That’s mine.“ Ich gehe vor zu ihr.
Sie: „ What’s inside?“
Ich: „Pasta – glutenfree …..“ Sie unterbricht mich lautstark.
Sie brüllt: „OPEN IT!“

Ich wundere mich über ihren Ton, aber bin noch tapfer und frage: „Really do I have to? It is just Pasta – i have to eat glutenfree.“
Interessiert sie nicht die Bohne.
Sie brüllt noch lauter und bestimmter: „OPEN IT!!!!!“
Ich schrecke jetzt leicht zusammen und tue, wie mir befohlen wurde.

Ich möchte wirklich ungern, dass jemand in meinem Essen rumstochert, das würde ich dann wohl wegschmeißen müssen.
Zum Glück reicht ihr ein kurzer Blick hinein und ich kann es wieder schließen. Waren nur Nudeln.

Ich bin echt eingeschüchtert und das geht bei mir eigentlich nicht schnell.
Gerade habe ich mich umgedreht und freue mich, meinen Bordtrolley am Ende des Bandes entgegennehmen zu können, höre ich sie erneut hinter mir schreien:

„Whose luggage ist that, the green one?“
Ich, sehr kleinlaut: „Mine“.
Sie krakelt jetzt durchdringend: „OPEN IT!!!!!!!!!“

Ohne Worte, aber mit einem bösen Blick, wühlt sie in meinem Bordtrolley rum, sie packt mein Müsli aus, das ich in eines der Fächer meines Rucksacks gepackt hatte, zum Glück muss ich die noch verschlossene Packung nicht öffnen.

Als sie fertig ist, sage ich nur mutig: „Thank you, mam!“ Mann, habe ich einen furchterregenden Blick kassiert. Ich hätte wohl besser „thank you, my executor” sagen müssen.

Auf den Schreck gehen wir jetzt erst mal was essen. Dann laufen wir am Airport auf und ab.
Schlussendlich können wir in den pünktlichen Flieger nach Frankfurt einsteigen.

Auf dem Rückflug ist das Flugzeug restlos ausgebucht, aber es sind weit und breit keine Kinder unterwegs. Um uns herum sitzen alles ruhige Leute, das ist doch schon mal toll.

So vergeht ein ereignisloser Flug, auf dem wir einige Stunden schlafen können.
Die Zeit, in der wir wach sind, gucken wir Serien auf dem Tablett oder stehen ein bisschen im Gang herum.

Kurz bevor wir landen, will ich mich schon mal bereit machen und ich bitte Mario, der unsere Bordkarten in Las Vegas entgegengenommen und eingesteckt hatte, um diese für den Flug nach Stuttgart.
Wir stellen fest, wir haben gar keine Bordkarten für den Flug nach Stuttgart bekommen und auf dem Abschnitt für das Gepäck steht LAS- FRA.

Was ist denn da los? Jetzt ärgere ich mich, denn so was muss man normalerweise immer kontrollieren.
Aber ich kann ja nicht immer an alles denken und erst mal sind wir nicht davon ausgegangen, dass nicht alles klarläuft. Wir haben alles richtig gebucht und in Las Vegas hat der Typ am Schalter nicht erwähnt, dass was ungewöhnlich sei.

Wir fragen eine der Flugbegleiterinnen, was sie dazu denkt. Sie meint, wir wären nur bis Frankfurt eingecheckt und müssen in jedem Fall unser Gepäck abholen und für den Flug nach Stuttgart neu einchecken.

So haben wir das ja noch nie erlebt auf dem Rückweg, ist das neu? Nein, eigentlich nicht, normal wird man durchgecheckt, meint auch die Flugbegleiterin.
Jetzt sind wir gerade doch etwas verwundert, zudem ein bisschen nervös und leicht angepisst.

Die verbliebene Flugzeit, mit dieser Info im Nacken, zieht sich wie Kaugummi, dann ist es geschafft. Touch Down pünktlich um 10:25 Uhr in FRA.

Wir gehen also nicht zu den Anschlussflügen, sondern zum Ausgang, Zoll und Kofferband. Dort rollen doch tatsächlich zum Glück schon nach wenigen Minuten unsere Koffer an.
Inzwischen ist es aber doch 11:00 Uhr und der Flug nach Stuttgart ist für 12:40 geplant.
Jetzt wissen wir erst nicht so recht, was wir tun sollen.

Angekommen sind wir in Ankunft D und der Lufthansa-Schalter ist in Halle A. Hört sich nicht weit an, ist es aber. Vor allem, wenn man es eilig hat und zudem 2 große Koffer + 1 Kabinentrolley durch die Gegend rollen muss.
Genau dann stehen überall planlose Leute rum, die die Köpfe in die Luft auf die Anzeigetafeln gereckt haben und nicht darauf achten, dass es auch Leute gibt, die es am Airport eilig haben könnten.

Wir laufen hektisch im Slalom um alle herum. Nach 10 Minuten und völlig verschwitzt sind wir beim Lufthansa-Check-In-Schalter angekommen.

Am Eingang steht ein Türsteher, der keinen zu den Schaltern vorlässt, der nicht eine Bordkarte hat. Jeder Reisende muss entweder online eingecheckt haben oder am Automaten.

Der megawichtige Typ lässt es jetzt wirklich auf eine Diskussion hinauslaufen. Man muss ja immer aufpassen, dass man nicht sauer wird, denn sonst steht man, ehe man es sich versieht, auf einer No-Fly-List.

Mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen erklären wir die Situation.
Der Typ hat Erbarmen mit uns, lässt uns, nachdem wir ein bisschen Wort-Ping-Pong gespielt haben, vor zum Schalter.

Dort erklären wir unsere Misere ein weiteres Mal der Dame von der Lufthansa. Sie gibt unsere Daten ein und nach gefühlten 30 Minuten teilt sie uns mit, dass wir für den Flug nach STR noch nicht mal gebucht sind. Folglich man uns auch nicht einchecken konnte. Klingt logisch. Ist aber großer Mist.

„Ja, ok, dann machen Sie das doch jetzt, bitte“ bitten wir die Dame.
„Nein, das geht nicht, das muss die Condor machen, die hat das versäumt.“

„Bitte was?“ – fragen wir ungläubig. Wie kann denn so was passieren, wir haben den Flug vor Monaten gebucht und auch bezahlt, was unsere Rechnung, die wir in den Händen halten, bestätigt.

Wir haben nicht nur einmal mit Condor für viel Geld telefoniert, für beide Flüge Sitze reserviert, aber keinem ist aufgefallen, dass die Flüge FRA-STR nicht gebucht sind???

Das ist ja mal unglaublich und unmöglich, wir sind extrem ärgerlich.
Leider muss sich jetzt unseren Unmut die arme Mitarbeiterin der Lufthansa anhören.
Sie kann ja nichts dafür.

Sie nimmt jetzt unsere Unterlagen und verschwindet damit in den Kulissen des Flughafens. Sie will zu ihrer Chefin und das Problem vortragen. Jetzt ist sie noch mal 10 Minuten weg.
Dann erfahren wir von ihr, dass auch ihre Chefin meinte, wir müssen das mit Condor regeln.

„Und nun?“
Die Lufthansa-Mitarbeiterin ist ratlos. Sie wiederholt einige Male, dass sie nichts damit zu tun hat. Wir müssen uns an die Condor wenden. Am besten telefonisch, denn einen Schalter gibt es ihres Wissens nicht.
Zack ruft sie den nächsten Kunden und lässt uns mit dem Problem alleine.

Was tun? Irgendwo muss es doch in diesem Flughafen einen Condor-Schalter geben.

Noch mal zur Erinnerung – 12:40 Uhr sollten wir im Flieger nach STR sitzen.

Im Laufschritt, immer noch mit den Koffern am Hals, und Slalom geht es zurück in Halle D, wo wir diesen Schalter vermuten, wir schaffen es nun in 8 Minuten.
Condor-Schalter gefunden, wir stellen uns an. Super, wir sind voller Freude und denken, dass jetzt alles geregelt wird. Wir stellen uns in die Schlange von ca. 5 Leuten.

Wir kommen mit ein paar Anstehenden ins Gespräch und wundern uns mit denen zusammen, warum zwei Angestellte so beschäftigt sind und eine weitere Mitarbeiterin gelangweilt zuschaut, aber keine Anstalten unternimmt, wartende Leute zu sich zu rufen.

Dann nähert sich von links eine ältere Frau, die kommt sofort dran? Nee, nicht wirklich, wir sagen, dass sie sich doch bitte hinten anstellen soll. Leichter Unmut bei den Wartenden.

Die Dame hinter dem Counter teilt uns schnippisch mit, dass die ältere Dame goldrichtig ist, denn sie wäre für Condor zuständig und wir stehen ja alle bei Thomas Cook!
Das ist jetzt nicht wahr!
Wir sind nicht die einzigen, die falsch stehen. Über dem Schalter steht groß: Thomas Cook/ Condor. Kein Hinweis auf zwei getrennte Schalter.

Ok, wir sind zwar ungeduldig, uns bleibt aber nichts übrig, als das Anliegen der älteren Dame abzuwarten. Das dauert und dauert.

Jetzt endlich sind wir dran, wir schildern unser Problem.

Die Frau, auf deren Uniform groß Condor steht, hört sich alles genervt an, unterbricht uns dann und sagt in einem genervten Ton: „Ich bin gar nicht von Condor.“

„Ich regle hier nur die Visa für Kuba für Condor.“

Wir sind sprachlos.
Die Nicht-Condor-Mitarbeiterin ist jetzt mal so nett, wie sie meint (wir empfinden das nicht so), und ruft für uns bei der Condor-Hotline an.

Nein, nicht die Hotline, in der habe ich schon Stunden meines Lebens zugebracht.
Aber wir haben keine Chance.

Ich nehme den mit ihrer Schminke verschmierten Hörer entgegen und warte und warte und warte.
Inzwischen ist es schon so spät, dass wir eh die Hoffnung aufgegeben haben, den nächsten Flieger zu erreichen, aber egal, dann eben den übernächsten.

Endlich nimmt einer ab. Dem Herrn, der nur gebrochenes Deutsch spricht, schildere ich mein Anliegen mit der Hoffnung, dass der den nicht ganz alltäglichen Sachverhalt versteht.
Tut er natürlich nicht auf Anhieb, ich erkläre noch mal und noch mal.
Dann Stille, er sagt, ich soll warten. WARTEN. Nein, verdammt noch mal, ich will nicht mehr warten.

Geduld gehört nun wirklich nicht zu meinen Stärken. Ich schwitze, ich habe Hunger und bin müde. Aber nützt ja alles nichts. Wir müssen geduldig sein.

Da endlich: Es tut sich was in der Leitung: „Frau M., Ihre Tickets sind gebucht, bitte gehen Sie zum Lufthansa-Schalter“. Aufgelegt.

Ich bin erleichtert, aber es sind noch Fragen offen, ist es jetzt dieser Flug, dieser, der in 15 Minuten zum Einsteigen bereit ist? Oder der nächste?
Keine Ahnung, denn es gab seitens der Condor keine Erklärung und auch keine Entschuldigung.

Uns bleibt jetzt nur der Weg im Sauseschritt erneut von Halle D nach Halle A. So bekomme ich immerhin meine 20.000 Schritte voll, mein Garmin Vivosmart vibriert sicher bald.
Dort will doch tatsächlich der Bewacher der Check-In Schalter noch mal mit uns die gleiche Diskussion führen wie schon vor 30 Minuten, nee, nicht wirklich. Dann bekommt er eine Erleuchtung und lässt uns erneut passieren, ohne Bordkarte.

Wir legen unsere Pässe vor und bekommen die Bordkarten für den Flug um 12:40 Uhr.
Endlich können wir jetzt auch die Koffer loswerden, eine Wohltat.
Es ist 12:20 Uhr.
Die Dame von der LH sagt, wir sollten uns beeilen, ach, echt jetzt?

Beeilen würden wir uns sehr gerne, leider müssen wir noch durch die Security.

Dieses Mal ist Mario dran, er muss seinen Rucksack auspacken, angeblich ist eine Schere drin. Der Typ packt jetzt wirklich alles aus, was im Rucksack ist, was er nicht findet, ist eine Schere. Mario sagt, es ist keine Schere drin, der aber ist zu 100% überzeugt. Ich stehe derweil am Rand, trete von einem Bein aufs andere, ich bin so ungeduldig wie schon lange nicht mehr.

Ok, es wäre jetzt nicht so schlimm, wenn wir das Flugzeug nicht bekommen, es geht ja sicher noch ein Flieger von FRA nach STR am Nachmittag, aber wir müssten dann sicher noch mal zu den Schaltern und da haben wir einfach keine Lust drauf. Wir wollen jetzt gerne nach Hause.

Endlich, nach eine schier endlosen Wartezeit, ist der Security-Mitarbeiter mit Marios Rucksack fertig. Eine Schere hat er nicht gefunden, komisch.

Wir rennen zum Gate, dort ist eine Dame vom Bodenpersonal gerade dabei, das Gate zu schließen. Als sie uns ankommen sieht, ruft sie: „Schnell, der Bus wartet schon.“

Ab in den Bus mit sichtbar genervten Leuten, die wohl alle auf uns warten mussten. Sorry, aber wir konnten nichts dafür.

Der Bus fährt sicher 5 km auf dem Airport herum, bis wir endlich ins Flugzeug steigen können, das uns mit 20 Minuten Verspätung nach Stuttgart bringt.

In STR gehen wir zum Schalter von unserem Fahrdienst, man wartet schon auf uns und es bringt uns ein sehr netter Fahrer im Nichtraucher-Taxi nach Hause.

THE END


Wetter: 59°F (15°C) in Las Vegas heiter bis wolkig
Sights: -
Wanderungen: Von Schalter D nach A von A nach D und wieder von D nach A
Abendessen: Burger am AIrport
Flug: LV - FRA - STR - Condor
Kosten pro Person: 842,11 (inkl Sitzplätze)
Sitznummer: Flug war ruhig und absolut ok - nur das FRA-STR nicht gebucht wurde, war großer Mist.
Bemerkung: Flug gut - Condor Service schelcht
Bewertung: