Tag 7 - West Yellowstone, MT – Gardiner, MT - 24.09.2010

Das Frühstück im Comfort Inn ist wie gewohnt gut, mit Waffelmaker, Toast, Frischkäse etc. Aber es ist extrem voll, es ist Freitag und jede Menge Familien haben wohl ihren Kindern schulfrei gegeben. In dem Frühstücksraum ist es also für uns unerträglich. Nachdem unsere leckeren Waffeln fertig waren, essen wir gemütlich auf unsrem Zimmer und planen den heutigen Tag.
Heute steht den ganzen Tag der Yellowstone National Park auf dem Programm, wir wollen den nordwestlichen Teil bis nach Gardiner fahren. Schon in der Früh lacht uns die Sonne an, was haben wir nur für ein Glück.

Also packen wir unsere Koffer zusammen und tanken in West Yellowstone noch mal den Wagen voll und auf geht es in den Park.
Leider können wir nicht alle Wege im Park fahren, denn der Ranger am Eingang meinte, eine Straße sei gesperrt, weil ein Waldbrand wütet. Wir hoffen, dass sie den am morgigen Tag wieder im Griff haben.

Wir hoffen, dass wir heute auch wieder ein bisschen Wildlife vor die Linse bekommen, aber erst mal stehen Beryl Springs, Monument Geyser Basin, Artists Paintpots und der Steamboat Geyser auf dem Plan.

Als erstes hielten wir an einer Stelle, wo ein Trail in den Wald hochgeht, da muss oben auf dem Berg ein Geysir sein, ich glaube es war der Monument Geyser. Wir hielten zusammen mit einer Familie mit einigen Kindern auf dem kleinen Parkplatz und dachten uns, „den Geysir auf dem Berg sehen wir uns mal an“, natürlich haben wir nicht auf das Schild geguckt und außer unseren Kameras nichts weiter mitgenommen. Zuerst ging der Weg noch moderat oberhalb der Straße her, dann fing es an, immer steiler zu werden und kurviger, und der Weg schlängelte sich den Berg hinauf. Wir sind ja echt gut zu Fuß, aber das war anstrengend, echt heftig. Irgendwo muss doch der blöde Geysir sein. Wenn die Familie hier hochläuft, dachten wir, kann es ja nicht so weit sein.

Es waren auch im Prinzip nur 1,4 Meilen, aber mit einer Steigung von 200 Metern. Wir mussten immer wieder Pause machen, das Wandern in dieser Höhe ist wirklich nicht zu unterschätzen und wir hatten auch kein Wasser dabei, es war zwar noch nicht sehr warm, aber wir japsten trotzdem. Der Familie ging es auch nicht anders und wir überholten sie bei ihrer ersten Pause.

Nach einiger Zeit waren wir endlich angekommen und der Geysir war eher enttäuschend, aber trotzdem ein tolles Gefühl, oben auf dem Berg zu stehen und ins Tal zu gucken. Wir hatten hier oben ca. 15 Minuten unsere Ruhe, bis dann auch die Familie lärmend den Berg hochkam, die hatten immerhin das Schild gelesen, auf dem stand, „Make Noises“, wegen der Bären und „Nehmt Wasser mit“. Nun, wir haben es ohne auszutrocknen überlebt und einen Bären haben wir auch nicht getroffen.
Diese Unart im Wald extrem laut zu sein, das haben die Amis leider auch in Gebieten, wo es keine Bären gibt.
Den Abstieg schafften wir dann ganz locker und im Auto mussten wir uns erst mal mit Brötchen, Würstchen und Wasser stärken.

Auf zu den nächsten Geysern Artists Paint Pots und Steamboat Geyser.
Beim Steambaot Geyser im Norris Basin findet man eine ganze Reihe von Rundwegen, die etwas länger sind, das Gebiet ist recht groß und wir verweilten längere Zeit dort. Die Pools sind nicht ganz so bunt, aber die scheinbar tote Landschaft hat auch was Besonderes. Ich mag ja die Wurzeln der umgekippten Bäume sehr gerne.
Ein paar kleinen Ausbrüchen von Mini Geysers können wir beiwohnen, wieder faszinierte uns der Anblick von Dampf und Geblubbere.

Leider ist es wirklich etwas voller heute im Park, daher wählen wir bewusst die längeren Wege, die viele Besucher mit Oma, Opa, Kind und Kegel scheuen. Das Laufen hier ist aber auch anstrengender als bei uns. Das liegt sicher an der Höhe und auch an der schwefelhaltigen Luft.

Aber irgendwann wurden auch unsere Beine müde, vor allem, weil wir ja nicht nur gingen, sondern auch noch liegend und in gebücktem Zustand versuchten, die besten Positionen für Bilder einzufangen. Man wird ja nicht jünger.

Die Zeit verging mal wieder extrem schnell und am späten Nachmittag, gerade richtig für das Restlicht, kamen wir in Mammoth Hot Springs an, beinahe wären wir noch an den Terrassen vorbeigefahren

An den Upper Terraces kann man einen One Way Loop fahren und einen Holzsteg entlang bis zu den Lower Terraces laufen. Wir sind aber nicht bis zum Ende gegangen, da man auch nach unten fahren kann. Die Terrassen sind zwar ganz schön, aber ich denke, sie hatten schon mal bessere Zeiten. Ganz im Eck des Loops fanden wir dann auch den Orange Spring Mound, leider war er schon völlig im Schatten, und wir hatten keine große Lust mehr unsere Stative auszupacken.

Wir hatten Hunger und wollten uns auf den Weg nach Gardiner machen. Wir wollen ja noch mal herkommen, dann sehen wir uns Mammoth Hot Springs noch mal näher an und vor allem früher am Tag.

Wir verließen den Loop, und als wir unten angekommen waren, entschieden wir uns, den Teil der Quellen am nächsten Morgen noch einmal zu besuchen, da wir eh hier wieder vorbei mussten.

Dennoch hielten wir kurz an, denn wir erblickten direkt neben einem Toilettenhäuschen zwei Bisons fast auf dem Parkplatz. Also packten wir unsere Kameras doch noch mal aus. Wow, das war schon irre, den Tieren so nah zu sein, wie sollten wir das anstellen, uns denen nicht zu nähern, denn sie waren unmittelbar bei unsrem Auto.
Wir machten noch ein paar Fotos von den grasenden Tieren und fuhren an dem schönen Hotel in Mammoth vorbei, hier war es voll, und nach kurzer Zeit war uns auch klar, warum. Hier gab es einen regelrechten Hirschstau. Ca. 50 Hirsche und deren Kühe liefen einfach so durch den Ort und grasten in dem leckeren frischen Gras neben dem Hotel . Selbstverständlich war hier auch ein Aufgebot an Fotografen da, die versuchten, den Schuss Ihres Lebens zu tätigen.
Später erfuhren wir ja, dass die Tiere alle hier sind und auch in anderen Parks, weil sie hier nicht gejagt werden. Das wissen sie und daher halten sie sich im September oft hier auf.

Wir konnten natürlich auch nicht widerstehen und machten noch ein paar Bilder.

Als es allmählich dämmerte, machten wir uns auf den Weg nach Gardiner, und direkt nach dem Parkeingang lag in aller Seelenruhe ein Hirsch direkt neben der Straße und wir waren die einzigen, die ihn bemerkten.
Nach wenigen Minuten erreichten wir dann auch unser gebuchtes Hotel, hier in Gardiner war es ebenfalls gut, vorgebucht zu haben, die bezahlbaren Hotels waren alle ausgebucht. Und sogar das Super 8 hier war etwas überteuert.
Wir wurden aber überaus freundlich von dem Besitzer empfangen und fühlten uns in dem Zimmer ganz wohl, es war sauber, aber nicht ganz so groß, wie wir es schon in anderen Super 8 Motels erlebt hatten.

Der Hotelbesitzer empfahl uns für das Abendessen ein Restaurant direkt gegenüber, das wir auch recht bald aufsuchen wollten. Auf dem Weg dahin gingen wir noch ganz nah an einem grasenden Reh vorbei. Einfach cool.

Das Restaurant entpuppte sich allerdings als eine Nummer zu edel für uns, hier gab es nur Fisch und halbe Rinder zu Preisen, wovon wir eine ganze Woche essen könnten, zudem hätten wir 45 Minuten warten müssen.

Daher mussten wir mit der Pizzeria vorlieb nehmen, da wir auch keine Lust mehr hatten, ins Auto zu steigen. Die Pizza war ok, aber nicht überragend gut.
Danach fielen wir ins Bett, wir hatten wieder einen wunderbaren Tag im Yellowstone Park.

Wetter: am Morgen kühl, ab Mittag ca. 25 Grad und leichte Schäfchenwölkchen
Sights: Yellowstone Nationalaprk
Wanderungen: Monument Geyser Basin
Abendessen: Pizzeria in Gardiner, MT
Hotel: Super 8 in Gardiner, MT $128,27
Bewertung: mittel +-
Bemerkung: zweckmäßig und sauber auf Grund der Nähe zum Park teuer.