Tag 11 – 29.04.2012 – Moab (Arches National Park)

Wieder mal eine Schnarchernacht hinter uns, unsere Zimmernachbarn haben wohl auch das Zimmer länger gebucht. Mist.
Naja, mit Kopfhörern und Ohropax kann man dann schlafen, aber schon krass, wie dünn die Wände sind.

Heute beschlossen wir, mal im Hotel zu frühstücken, im Zimmer war das doch alles zu eng.

Ab 07:00 gab es dort was. Der Frühstücksraum ist eher klein, es gibt ca. 6 Tische, von denen waren 3 besetzt.

Wir nahmen also einen in Beschlag, nebenan saß ein deutsch aussehendes, jüngeres Paar.

Mit den beiden kamen wir ein wenig ins Gespräch. Sie waren zum ersten Mal in den USA unterwegs und hatten sich, wie fast alle, die zum ersten Mal eine Rundreise machten, viel vorgenommen.

Immerhin hatten sie 2 Nächte in Moab.

Das Frühstück im Inca Inn ist eher bescheiden, es gab eine Sorte Toast, aber keinen Frischkäse oder so, also holten wir erst mal unser Zeug aus der Kühlbox, so lässt es sich frühstücken. Vollkorntoast mit Wipped Creme Cheese und Putenbrust.

So wie wir hatte das junge Paar auch das Ziel Arches National Park.

Für uns ist es der 3. Besuch dort, aber wir haben längst nicht alles gesehen.

Nach dem Frühstück packten wir dann unsere Sachen ein und fuhren los.

Die Tage des freien Eintritts waren nun endlich vorbei, aber wir hatten ja unseren Nationalpark-Pass, den wir schon im Nordwesten gekauft hatten.

Wir hatten für den Park nicht viel geplant, nur zum Double O Arch wollte ich gerne, weil ich mich das letzte Mal den Weg nicht getraut hatte, und eventuell zum Tower Arch.

Den Delicate Arch haben wir schon zweimal gesehen, wenn wir hoch wollten, dann nur in perfektem Licht.

Es war zwar wieder sehr warm heute, aber auch etwas bewölkt.

Wir fuhren also erst mal Richtung Aussichtspunkt für den Delicate Arch und wogen ab, ob das Licht jetzt am Morgen gut sei. Meiner Meinung nach müsste das Licht am Morgen ja hinter dem Arch stehen, wenn es am Abend um Sunset gegenüber liegt.

Andererseits ist der beste Zeitpunkt für Double O Arch und Landscape Arch auch der Morgen.

Was für ein Stress – nein, dazu hatten wir keine Lust.

Wir entschieden uns für die Devil’s Garden Area mit Landscape Arch und Double O Arch.

Auf dem Weg kommt man zur Abzweigung für den Tower Arch vorbei, also umgedreht und abgebogen.

Das Vorhaben killten wir aber nach ca. 3 km Dirtroad schon wieder, weil ich sah, dass der Hike zum Tower Arch auch 3km lang ist.

Alle Hikes auf meiner Liste würden wir nicht schaffen, zudem muss ich ja nicht erwähnen, dass es zwar nicht eindeutig blau am Himmel heute war, aber natürlich wieder 30 Grad angesagt waren.

Wir kamen dann endlich nach dem Hin und Her am Devil’s Garden Parkplatz an, der Parkplatz war noch recht leer, was sich hier aber sehr bald ändern wird.

Wir packten unsere Siebensachen und stiefelten los. Natürlich vorher fett eincremen.

Recht bald erreicht man den Landscape Arch, der war wirklich in einem perfekten Licht. Uns schien es, dass hier der Zaun etwas umgebaut worden ist. So, dass man ein bisschen näher ran kommt.

Eine kurze Fotosession am Landscape Arch und weiter ging es am zusammengefallenen Wall Arch vorbei den Trail hoch. Hier kehren die Älteren, die Fußkranken und die Leute mit Höhenangst wieder um. Wie auch ich vor 2 Jahren, bzw. hatte ich an der Stelle eine Stunde auf Mario gewartet, weil ich mich nicht weiter getraut hatte.

Pah, das machte ich jetzt mit Links. Die Stelle ist schon heikel, weil man klettern und sich danach aufrichten muss und der Stein ist nicht sehr breit. Rechts und links geht es steil runter, aber auch nicht zu tief.

Aber ich robbte einfach so lange es ging auf allen Vieren den Berg hoch.

Und geschafft, war ja Pippifax.

Dann geht der Weg weiter, erst moderat, dann muss man wieder etwas klettern. Dann kommt die Stelle über den Backbone, krass.

Man geht über einen ca. 1,5 Meter breiten Felsen, der rechts und links sehr weit runtergeht. Aber auch das schaffte ich super. Mal kurz wurde mir etwas anders, aber dann ging es wieder. Machte sogar Spaß.

Nach ca. 45 Minuten erreicht man den Double O Arch. Dieser lag schon etwas im falschen Licht für Fotos, aber war natürlich trotzdem schön anzusehen.

Wir machten unter dem Arch erst mal ein Picknick. Denn das ist Pflicht, man muss in jedem Arch picknicken, das gibt gutes Karma. Und wenn Leute ein Foto machen wollen, einfach sitzenbleiben.

Außer uns war aber kein Mensch hier, also konnten wir das auch mal machen.

Für den Rückweg vom Double O Arch gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man geht denselben Weg zurück, den man gekommen ist, oder man wählt den Primitive Trail zum Parkplatz zurück.

Ich hatte zwar nicht den Eindruck, dass der Hinweg nicht primitiv war, also waren wir sehr gespannt, wie der andere Weg war.

lso wählten wir den. Kein Mensch begegnete uns, erst auf den letzten Metern kamen ein paar Leute, die uns fragten, ob der Weg beschwerlich sei.

Ja, ich kann sagen, der Weg ist primitiv, es ging über Slickrocks steil bergab, richtig heftige Passagen. Es machte aber voll Spaß, dort zu klettern.

Viele Fotomotive bot uns der Weg nicht, aber es war wunderschön, in dem menschenleeren Park zu wandern. Diesen Weg gehen nicht zu viele Leute, weil er doch auch recht schwierig ist. Oder es war schon zu spät.

Gegen Mittag sind wir dann wieder am total überfüllten Devil’s-Garden-Parkplatz angekommen. Wo waren denn die Leute alle? Wie gesagt, auf dem Hike waren sie nicht.

Am Auto angekommen, erst mal ausruhen. Dann fuhren wir zum Sand Dune Arch.

Das Licht war total ungeeignet für Fotos, aber es gab Schatten.

Zudem war der ganze Platz unter dem Arch überfüllt. Dort war eine Gruppe Chinesen mit 2 älteren Leuten. Es waren alles Ärzte aus Salt Lake City.

Die hatten richtig Fun und natürlich waren wir irgendwie dann mittendrin und unterhielten uns mit einigen von ihnen. Sie erzählten uns ihre Abenteuer im Arches National Park.

Nach einer Weile Ausruhen im schönen Schatten des Archs fuhren wir weiter. Wir wollten noch mal zum Delicate Arch fahren. Dort am Parkplatz angekommen, war der Himmel immer mehr zugezogen, aber es war sehr heiß. Wir entschieden, nicht hochzulaufen, von unten sah man die Massenwanderung und am Parkplatz war nichts mehr frei.

Also wieder zum Aussichtspunkt vorgefahren, wir sind dann dort ein Stück den Berg raufgelaufen. Mario hat ein paar Fotos mit dem 400er Objektiv vom Delicate Arch gemacht.

Wir haben an einer Felskante, wo es eine Art Horseshoe Bend gibt, nur ohne Wasser, eine Weile gesessen und uns das Treiben am Delicate Arch von unten angesehen.

Wir traten dann den Rückweg an und nahmen uns noch den Rest des Parks vor, die Windows Section. Dort kam das Licht noch mal wunderschön zum Vorschein.

Wir liefen den kleinen Trail ab.

Wir machten viele Bilder und filmten. Mit uns waren hier etliche Leute, aber man muss sagen, die Amerikaner achten ja drauf, dass sie einem so gut es geht nichts ins Bild laufen, aber die Franzosen laufen einfach stur geradeaus. Aber wenn man denen ins Bild läuft, das mögen sie nicht. Komisch?
Leider war gerade ein Bus mit Franzosen hier unterwegs.

Wir warteten also erst mal ab, bis die wieder weg waren, das war ja nicht zum Aushalten.

Die sind ja noch unfreundlicher als die Deutschen.

Wir trafen noch ein paar nette Ösis, mit denen wir eine Weile plauderten.

So verging die Zeit an der Windows Section im Arches National Park.

Gegen Abend machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel.

Moab war wieder leise geworden, die Leute mit den Oldtimern und die Schaulustigen hatten sich verzogen. Wie angenehm.

Also konnten wir uns ein anderes Restaurant suchen. Wir fuhren zu einem Thailänder in einer Seitenstraße der Main Street. Gleich nebenan gab es auch einen Japaner bzw. ein Sushi-Restaurant, das esse ich zwar gerne, aber zur Sicherheit nicht im Urlaub bei 30 Grad Hitze.

Also teilten wir uns beim Thailänder, ohne zu warten, eine Portion Chicken Curry und fuhren nach dem Essen ins Hotel zurück.

Wetter: ca. 27-30 Grad, sonnig mit ein paar Wolken
Sights: Arches Nationalpark
Wanderungen: Landscape Arch, Double O Arch, Windows Section
Abendessen: Thailänder Moab
Hotel: Inca Inn $71,24 + Tax 8,80
Bewertung: schlecht -
Bemerkung: